Anerkenne dich selbst

Manchmal kann ich meinen Kindern nicht die Anerkennung geben, die ich ihnen gerne geben möchte. Vielleicht weil ich selber als Kind nicht viel Anerkennung bekommen habe? Weil unsere leistungsorientierte Gesellschaft enorm geizt mit ehrlicher Anerkennung und man auch das Gefühl hat keine Schwäche zeigen zu dürfen?

 

Das was ich hier schreibe ist sicherlich nichts Neues, trotzdem finde ich es interessant es (mir) wieder einmal bewusst zu machen:

 

Bereits bei einem freundlichen Blick schütten die Nervenzellen Botenstoffe aus, was uns entspannt und Lebensfreude auslöst. Je stärker also ein Signal der Zuneigung – und wenn es nur ein kleines, ehrliches Lächeln ist - desto mehr Botenstoffe werden freigesetzt. Unser Gehirn braucht also Anerkennung! Alles was wir tun entspringt einem tiefen Wunsch nach guten zwischenmenschlichen Beziehungen. In Zeiten von Facebook und WhatsApp zeigt sich der Wunsch oder besser die Sucht nach Anerkennung wie nie zuvor.

 

In letzter Zeit lese ich oft, dass Lehrkräfte krank werden, weil sie zu wenig Anerkennung bekommen. Ohne Zweifel hat sich der Stellenwert einer Lehrperson verändert. So geht es aber nicht nur den Lehrern -

die Arbeit einer Mutter ist noch viel weniger wertgeschätzt. Familienarbeit wird als ziemlich selbstverständlich angesehen und daher gar nicht wirklich als Leistung anerkannt. Schade auch, dass wir Mütter uns gegenseitig wenig wertschätzen. Jeder von uns sollte eigentlich klar sein, was eine Mutter leistet. Aber anstatt uns gegenseitig Anerkennung entgegen zu bringen, wird eher nach Fehler der Anderen gesucht. Vielleicht weil wir gefrustet sind, dass wir so wenig Anerkennung bekommen? Weil wir uns für das Mama-Sein selber nicht anerkennen? Weil wir Angst haben etwas falsch zu machen und jemand mit dem Finger auf uns zeigen könnte? Je weniger Anerkennung, desto mehr Kritik, Frust, Verurteilungen und Vorurteile?

 

Ist zu wenig Anerkennung vielleicht auch einer der Hauptgründe wieso auch immer mehr Primarschulkinder ausgebrannt sind? Ein Kind mit einer Abweichung vom Durchschnitt bekommt automatisch viel Aufmerksamkeit, weil es nicht ins Schema passt. Im Förderwahn oder weil ein auffälliges Verhalten anstrengend ist, konzentriert man sich eher aufs Negative und vergisst mit der Zeit Anerkennung zu zeigen? Und einem sehr angepassten Kind vergisst man irgendwann ehrliche Anerkennung zu zeigen, weil man ja nichts Anderes von ihm gewohnt ist?

 

Der Auslöser für ein Burn-out ist demnach also nicht viel Arbeit, sondern das Gefühl, sich immerzu anzustrengen, ohne dafür Anerkennung zu bekommen.

 

Anerkennung ist ein Grundbedürfniss und es ist ein wunderschönes Gefühl, wenn man ehrliche Anerkennung bekommt. Fehlt sie, treibt es uns, wie es scheint, in eine Art Sucht nach Anerkennung von Anderen. Dieses „Heischen“ danach ist nicht gesund und man verliert sich irgendwann selbst im Aussen.

 

"Eigenlob stinkt" heisst ein Sprichwort, welches uns schon in der Kindheit gelernt hat, dass wir uns selber nicht loben sollen. Wenn wir dann mal Anerkennung bekommen, sind wir parodoxerweise oft auch noch gehemmt sie anzunehmen. Fehlende Anerkennung oder Anerkennung nicht annehmen zu können, scheint also ein bedeutendes Thema unserer Gesellschaft zu sein.

 

Wir brauchen keine neuen Diplome oder tausende von Likes. Was wir brauchen ist Anerkennung für uns Selbst.

 

Versuchen wir also zuerst wieder uns selbst anzuerkennen - mit allen Stärken und Schwächen.

 

Wertschätzung und Anerkennung in der Gesellschaft kann sich verändern, wenn wir anfangen uns selbst und andere Menschen, unabhängig von Leistungsnormen, wertzuschätzen.

 

Anerkennst du dich selbst so wie du bist? Wie stark machst du deine Selbstanerkennung abhängig von der Meinung der anderen und von einer Leistungsnorm? Von wem wünschst du dir am meisten Anerkennung? Blende das Umfeld einfach einmal aus, nimm dir Zeit und Ruhe und frage dein Inneres, was "tief drinnen" wirklich wichtig für dich ist! Was hast du in deinem Leben schon alles erreicht? Schreibe alles auf was dir in den Sinn kommt, sei es auch (nur) das Laufenlernen, selbst das ist eine grosse Leistung, welche nicht unbedingt selbstverständlich ist. Anerkenne dich für all die Punkte die du aufgschrieben hast.

 

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Bildquelle: By John Tann from Sydney, Australia via Wikimedia Commons

 

Affirmation: "Ich erkenne mich an für das was ich bin. Ich verdiene Liebe und Unterstützung."

 

Die Australische Buschblütenessenz Philoteca unterstützt uns Liebe und Anerkennung besser annehmen zu können.